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Der Tresor

 

Zugegeben, diese Übung ist nichts für Anfänger und für Menschen die sich grundsätzlich schwer tun, sich mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen zu befassen.

 

Hier geht es mal nicht um den Herzensmenschen, den beruflichen Erfolg, sondern nur um SIE!

 

Diese Übung sollte es Ihnen erheblich erleichtern, in erster Linie, Zugang zu Ihren Gefühlen herzustellen und nicht, wie bisher in aller erster Linie zu Ihrem Gedankenbild und damit zum Kopfkino-Karussell!

 

Ausgangspunkt sind wiederkehrende, toxische Gedanken, weil 99% aller toxischer Gedanken aus bösen Vorahnungen oder Gedanken aus eben erwähnten Kopfkino-Karussell entspringen. Wir packen somit, wenn man so will, das „Übel“ bei der Wurzel.

 

Der Sinn des Tresors besteht darin, dass Sie einen Ort haben, den Sie immer erreichen können. Der immer für Sie da ist und der die wichtigsten Elemente enthält und zwar in einzelne Schachteln oder Schmuckkästchen.  

 

Ich persönlich habe mir vor meinem geistigen Auge alte, längliche Holzkästchen vorgestellt, deren Deckel reich verziert ist. Dies Schachtel stehen in meinem Tresor, der sich an einem Ort befindet an dem ich immer glücklich war. Den ich mir in allen Einzelheiten heute noch vorstellen kann. Bei mir ist es unser altes, großes Haus. In meinem eigenen Zimmer stand in der Ecke immer ein Holzkamin, der in kalten Nächten extra für mich von meinem Vater angezündet wurde. Die Scheiben dieses Ofens waren Mittig aus Glas, so konnte man die Flammen lodern sehen und der Raum war erfüllt mit einem warmen Licht. Ich sehe heute noch jedes Detail unseres Hauses vor mir und kann mir jedes Detail in jedem der 8 Räume vorstellen. Ich sehe den großen Garten, den Holzpavillon den mein Opa eigens für uns gebaut hat und in dem sich regelmäßig an sonnigen Tagen die ganze Familie versammelte. Ich sehe den alten Holzschuppen mit dem Dachboden auf den ich stets über die brüchige Holzleiter gestiegen bin und immer panische Angst vor dem Abstieg hatte, bis mich Opa oder Papa „retten“ kamen. Die lange Auffahrt die fast  die gesamte Länge des Hauses umfasste, bis man endlich am Eingang war. Ich spüre jeden Grashalm unter meinen Füßen wenn ich über die wilden Wiesen lief, den brüchigen Asphalt von der ewig halb gepflasterten Auffahrt, die ungleichen kleinen Stufen die zum Bad führten und ich sehe wie sich die Familie um den riesigen alten Holztisch versammelt um vom Tag zu erzählen oder sich darüber zu beschweren, das schon wieder zu wenig Pudding da ist.

 

Ich könnte noch ewig all die kleinen Details aufzeichnen, aber mit dieser Schilderung will ich nur darauf hinwiesen, wie wichtig einen exakte Wiederspiegelung des Ortes ist, an dem Sie künftig Ihren Tresor aufstellen.

 

Der erste Schritt ist also, sich einen Ort auszusuchen, an dem Sie immer glücklich waren, der Ihnen Hoffnung schenkt oder an dem Sie sich einfach immer wohl gefühlt haben. Auch wenn das Glück vielleicht nicht von Dauer war oder wie in meinem Fall alles zerstört wurde und in alle Himmelsrichtungen verteilt wurde, durch die Scheidung meiner Eltern.

 

Der zweite Schritt ist, sich diesen Ort, bis in die kleinsten Details vorzustellen. Achten Sei zwingend darauf, ob Sie sich wirklich GUT fühlen wenn Sie sich den Ort vorstellen. Wenn nicht, oder auch nur das kleinste Bisschen einen Störfaktor darstellt, ist es nicht der richtige Ort. Es bringt Sie nicht einen Schritt weiter, wenn Sie sich einen Ort aussuchen nur damit es schnell geht. Schnell, geht hier rein gar nichts!!!

 

Schritt Drei ist der Raum oder die Wand an dem Sie Ihren Tresor aufstellen möchten. Sie müssen den Standort Ihres Tresors buchstäblich vor sich sehen, als wären Sie tatsächlich da.

 

Schritt Vier ist der Code mit dem Sie diesen Tresor öffnen. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es kann Ihre Lieblingszahl oder Zahlenfolge ein oder ein Lieblings bzw. Zauberwort sein. Bedenken Sie, nur Sie können diesen Tresor sehen und nur Sie kennen den Code. Hier wird bitte nichts im Hier und Jetzt notiert, denn das ist nicht der Sinn.

 

Schritt Fünf sind die Schachteln. Jede Schachtel ist gleich, aber auch hier ist es immens wichtig, dass Sie sich Ihre Schachtel oder Schmuckkästchen bis ins letzte Detail vorstellen und diese auch vor Ihrem geistigen Auge sehen. Erst wenn Sie in Gedanken die Schachtel in die Hand nehmen können, sie betrachten können, den Deckel öffnen und wieder zurück in den Tresor stellen können, sind Sie auf dem richtigen Weg.

 

Schritt Sechs ist die Beschriftung der Aufsteller vor den Kästchen. Die Schachteln sollten in Ihrem Tresor immer einen festen Platz haben und vor jeder Schachtel steht ein Aufsteller mit einem Schriftzug der den Inhalt bestimmt. Stellen Sie sich also einen kleinen Aufsteller vor, meinetwegen aus Holz und stellen Sie sich weiter vor, wie Sie diesen Aufsteller selbst handschriftlich beschriften. Lassen Sie sich genauso viel Zeit hierfür, wie Sie wirklich brauchen würden, wenn Sie etwas beschriften!!!

 

Ich nenne Ihnen wieder mein Bespiel: Meine Schachteln sind wie gesagt aus altem Holz mit reichen Verzierungen auf den Deckeln. Ich habe 6 Schachteln und vor jeder Schachtel steht ein kleines Schild. Ebenfalls aus Holz mit goldenen geschwungenen Lettern in der Reihenfolge die ich jetzt gleich nenne. Meine Schachteln stehen in zwei Reihen. Angefangen bei Schachtel 1 bis 3 und nach vorne hin Schachtel 4 bis 6. Sollten noch schachteln dazukommen oder Sie mehr Schachteln brauchen, ordnen Sie diese so an, dass Sie sich auch exakt an die Schachtel und den Standort erinnern können. Am Anfang ist es hier erlaubt, die Schachteln die Reihenfolge zu notieren, aber nur für einige Tage, nicht für Wochen oder noch länger.

 

Meine Schachtel 1: Hoffnung und positives Denken

 

Meine Schachtel 2: Kraft, Energie und Gesundheit

 

Meine Schachtel 3: Erfolg und Wohlstand

 

Meine Schachtel 4: Liebe, Glück und Zuversicht

 

Meine Schachtel 5: Zuversicht und den unerschütterlichen Glauben an das Gute

 

Meine Schachtel 6: Gedankenlöscher für böse Vorahnungen, angstvolle und schlechte Gedanken

 

Wenn Sie den Inhalt der Schachtel sehen, dann sollte es eine schimmernde, beruhigende Masse sehen, vielleicht in einer Fabre die Ihnen am besten gefällt. Sicher ist, das der Inhalt niemals zuende geht, egal wie oft Sie die Schachteln öffnen um den Inhalt zu verinnerlichen.

 

Ordnen Sie nun die Schachtel und stellen Sie auf feste Positionen. Erst wenn Sie ohne große Erinnerungslücken die Schachteln der Reihe nach benennen können, sind Sie soweit um weiter zu gehen.

 

Nun die Königsdisziplin!

 

Immer wenn Sie bemerken, dass toxische Gedanken in Ihnen langsam hochkommen,  treten Sie die gedankliche Reise zu Ihrem Tresor an.

 

Beispiel: Ich gehe in Gedanken die Auffahrt hoch, gehe die Stufen rauf ins Haus. Nehmen den Weg bis zu meinem Zimmer, indem mein Tresor steht, wahr. Stehe nun vor meinem Tresor, gebe meinen Code ein und habe Zugriff auf meine Schachteln. Ich nehme die Schachtel in meine Hände, die ich gerade brauche, wie zum Beispiel, der Gedankenlöscher. Ich öffne den Deckel und atme so tief ich kann, ein. Schließe den Deckel und stelle die Schachtel auf den angestammten Platz zurück. Schaue ob ich noch einen Schachtel brauche oder lieber noch einmal die gleiche Schachtel nehmen um erneut zu verinnerlichen, da ich bemerkte, dass ich noch nicht beruhigt bin. Dann schließe ich meinen Tresor und bin zurück im Hier und Jetzt.

 

Sicherlich werden Sie sich anfangs schwer tun, sich an die Schachteln, die Reihenfolge und die Beschriftung zu erinnern, aber je öfter Sie die Hilfe des Tresor in Anspruch nehmen, desto leichter wird es. Im Laufe der Zeit kommen bestimmt Schachteln hinzu oder werden vielleicht sogar entfernt. Fakt ist, Sie werden diesen Tresor immer brauchen, denn wenn Sie es wirklich verinnerlichen gibt es kaum etwas auf dieser Welt, das Ihnen so bedingungslos zur Seite stehen wird.

 

Versuchen Sie es, auch wenn es mehrfache Anläufe bedarf. Es ist noch kein Meister vorm Himmel gefallen – also bitte nicht gleich aufgeben. Denn die Alternative wer, das Sie auch weiterhin bei mentalen Panik- Attacken allein dastehen und Stück für Stück Ihr einzigartiges Licht erlischt.  

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Kommentare: 1
  • #1

    Maria (Donnerstag, 16 April 2020)

    Hammer, wie kommt man auf so etwas. Habe es nur kurz Mal ausprobiert, ist schwer und ich war nicht Mal im Ansatz am Ziel, habe mich aber gleich besser gefühlt. Danke, Danke und noch tausend Mal Danke. Und das auch noch Gratis...dh bist eine Wucht