Rache, ist eine Handlung, die den Ausgleich von zuvor angeblich oder tatsächlich erlittenem Unrecht bewirken soll. Von ihrer Intention her ist sie eine Zufügung von Schaden an einer oder mehreren Personen, die das Unrecht begangen haben sollen. Oft handelt es sich bei Rache um eine physische oder psychische Gewalttat (Quelle Wikipedia).
Soweit die Definition!
Doch wer das Gefühl des sich rächen wollen kennt, der weiß, das ihm zuvor ein großes, fast schon betäubendes Unrecht angetan wurde, dass sich zudem so tief in die Seele gebohrt hat, dass wir es Tag und Nacht spüren. Es pocht und hämmert tief in uns und treibt uns an und verleiht uns manchmal ungeahnte Kräfte.
Rache wird in der Gesellschaft meist geächtet. Dem Bedürfnis es dem Übertäter „heimzuzahlen“ haftet immer noch das Urteil eines stupiden, unerwünschten Triebes an, die nur gewisse Gesellschaftsschicht befällt. Dabei ist die Vergeltung, wichtig für die seelische Gesundheit. Teils lassen Verletzungen und Verluste sich so besser verarbeiten und teils erfahren wird sehr viel über unsere tatsächliche innerliche Stärke, denn Rache ist ein starker Antriebsmotor und kann uns durchaus zu Höchstleistungen antreiben. Experten bieten inzwischen sogar Seminare zu dem Thema an um Menschen beizubringen, mit Rachegelüsten umzugehen, damit sie nicht neues Unrecht auslösen.
Wenn wir also unsere Vergeltungsgelüste immer nur unterdrücken und uns auf den volkstümlichen Spruch verlassen, dass der Herrgott die Schuldigen schon bestrafen wird, übergeben wir einen wichtigen Teil unseres Selbst an eine unbekannt „Macht“ mit unbekanntem und daher unbefriedigendem Ausgang.
Der bewusste Verzicht auf ein starkes Verlangen hat noch NIE mit erleichternder Symptomatik zu tun gehabt. Man könnte es sogar DUMM nennen sich nicht zu rächen, denn das würde bedeuten, dass Sie dem Verursacher zum Teil Recht geben. Sie sagen mit „Rache“ nicht weiter aus als: „ …ich bin auch wer-das kannst du mit mir nicht einfach so machen..“
Jeder kennt das Bibelzitat: „ Auge um Auge…“, doch kaum jemand kennt das gesamte Zitat. Im Alten Testament steht: „Auge um Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme, solange dein Zorn gerechtfertigt ist (AT 2.Mose21,24).
Im neuen Testament steht folgendes: „Auge um Auge, Zahn um Zahn'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin." (Mt 5,38 f.)
Jeder kann es halten wie er will, doch es kommt nicht von Ungefähr, das psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch sind, dass Depressionen und Burnout mittlerweile umgangssprachlich integriert sind und ein Großteil von Menschen sich bereits damit abgefunden hat, das es immer wieder Gestalten in unserem Leben geben wird, die uns, auch ohne Grund, Schaden zufügen. „Menschen“ die sich selbst nicht genug sind. Gestalten die in ihrem Leben auf ganzer Linie immer wieder versagt haben. Die sich selbst nie hinterfragt haben, sondern immer nur nach der Lücke suchen die sie für ihre Zwecke nutzen können, selbstverständlich ohne Unrechtsbewusstsein. Wesen, die nicht mal für eine Minute über den Schaden den sie anrichten nachdenken. Die meinen, nur weil sie selbst es schwer hatten, nicht einmal von den eigenen Eltern geliebt wurden, der vermeintliche Herzensmensch auf sich warten lässt, die Freunde sie verraten, die eigenen Kinder sie hassen und sie keinen Job halten können, alle anderen als Sandsacke nutzen zu dürfen.
Letztlich entscheidet jeder selbst ob er zulassen möchte, dass seelische Wunden sich tief einbrennen oder ob man ein Zeichen setzen möchte um dann tatsächlich zu verarbeiten, denn nur so, kann man heilen. Nur so, kann man diesen „Menschen“ zeigen, dass sie ins ewige Reich des Vergessens gehören und es niemanden mit Herz und Verstand interessiert, ob Sie leben oder sterben.
Rache ist ein überaus menschliches Verlangen, das man meiner Meinung nicht unterdrücken sollte. Einzig der richtige Umgang mit den Rache - Gelüsten ist wichtig!
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