Einsamkeit entsteht oft schon, wenn man die Hoffnung aufgibt jemals für seine Mühen um seine Mitmenschen, belohnt zu werden. Wenn nach all den Kämpfen um ein geliebtes Familienmitglied, dass sich grundlos entzieht, oder aber nach zahlreichen Versuchen, endlich Harmonie und Bestand in die ohnehin komplizierte Beziehung zum Herzensmenschen zu bringen, man immer noch auf der Stelle tritt, sich oft sogar Schuldzuweisen gegenüber sieht. Wenn die Betroffenen aus eigener, leidvollen Erfahrung gelernt haben, dass selbst wenn man sich persönlich verbiegt, man am Ende doch nicht dazugehört oder gar ankommt.
Das Resultat ist oft, dass sich die Betroffenen zurückziehen und warten bis man auf Sie zukommt, aber immer mehr seelisch verkümmern, wenn dem nicht so ist.
Von Einsamkeit bedrohte Menschen konzentriert sich auf das Negative und ignoriert Positives, weil das zum Großteil die Lehre ist, die Sie aus der bisherigen Vergangenheit ziehen mussten.
Doch man kann die Einsamkeit auch überwinden!
Hier einige Punkte die helfen können das Tal der Einsamkeit zu verlassen und künftig das eigene Umfeld mit anderen Augen zu sehen:
Punkt 1:
Knüpfe neue Kontakte. Es reicht oft schon eine ausgedehnte Begrüßung des Nachbarn. Anstatt eines „Guten Tag“ kann man noch die Frage hinterherschieben“ Wie geht es Ihnen heute…..“. Sie werden feststellen, dass Ihr Gegenüber nicht nur wertgeschätzt fühlt, sondern das Ihnen diese kleine Plauderei mit dem Nachbarn neue Perspektiven eröffnet. Natürlich sollten Sie hierfür vorgefasste Meinungen über eben diesen Nachbarn zuvor über Bord werfen.
Punkt 2:
Um das Gefühl, man sei stets unerwünscht oder macht bzw sagt nie das Richtige loszuwerden, sollten Sie Ihren Mut zusammennehmen und sich ein Ehrenamt suchen. Kein Scherz – wählen Sie einen Bereich aus der Ihnen gefallen könnte, oder zumindest interessant zu sein scheint und setzen Sie sich mit den Verantwortlichen auseinander. Legen Sei Ihre Skepsis und Ihren Ausreden Katalog allerdings zuvor zur Seite. Ein Ehrenamt braucht keine riesige Ressourcen ihrer Freizeit auf und selbst wenn doch, alles ist besser als allein in den 4Wänden zu hocken und zu grübeln.
Punkt 3:
Schaffen Sie Verbindungen zu Menschen mit gleichen oder ähnlichen Interessen. Sollte vor Ort niemand aufzufinden sein, dann suchen Sie ruhig einmal Online. Es gibt nahezu für jeden Themenbereich GRUPPEN die sich über neue Mitglieder freuen. Es wäre nicht das erst Mal, das hier Freundschaften entstehen die ein Leben lang halten.
Punkt 4:
Sie müssen nicht gleich jedes Problem lösen wollen, erst recht nicht, wenn Sie nicht explizit gefragt werden. Sie neigen dazu, sofort Ihre Denkfabrik anzuschmeißen, wenn jemand Ihnen von einem Problem berichtet. Lernen Sie zuhören, aber nehmen Sie Ihrem Gegenüber nicht die Verantwortung ab, indem Sie gleich anfangen die Sorgen & Nöte derer auszumerzen, die nicht einmal so viel Respekt vor Ihnen haben, das Sie sich höflich für ein Gespräch anmelden.
Punkt 5:
Richten Sie ihre Aufmerksamkeit auch mal auf Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Die Welt wird nicht gleich einstürzen nur weil Sie einmal nicht abkömmlich sind um die helfende Hand auszustrecken, an die sich DNACH sowieso niemand mehr in Dankbarkeit erinnert.
Punkt 6:
Trennen Sie sich rigoros von allem was Sie nicht glücklich macht. Ganz egal ob es der Job ist, den Sie nicht mögen, der Sie bis ins Privatleben hinein belastet usw. Suchen Sie einen neue Stelle in einem Unternehmen in dem man Ihre Arbeit wertschätzt. Aber bitte nicht übertrieben-es ist nur ein Job der Ihnen den Lebensunterhalt sichert und nicht Ihr Wohnzimmer indem Sie Persönliches ausplaudern. Kappen Sie klar und deutlich alle einseitigen Bindungen, denn Sie ziehen Sie jedes Mal wenn Sie auch nur daran denken, ins Dunkel. Was haben Sie schon zu verlieren? Einsam sind ja trotz und teilweise, sogar wegen dieser einseitiger Bindungen ohnehin.
Punkt 7:
Sie müssen nicht zu jedem Thema Ihre Meinung sagen – zumal Sie dazu neigen Ihre Meinung nicht klar und deutlich mitzuteilen, aus Angst Sie könnten Ihr Gegenüber verletzen. Jemand der Sie nach Ihrer Meinung fragt, sollte auch damit umgehen können, wenn Sie diese Äußern und zwar ohne rosa Schleifenband – wenn nicht – ist das nicht Ihre Baustelle. Das soll nicht heißen das Sie rücksichtslos alles sagen was Ihnen in den Sinn kommt, aber die ungeschminkte Wahrheit sollte es schon sein.
Punkt 8:
Vergessen Sie veraltete Konditionen wie zum Beispiel eine Frau sollte nicht allein in ein Cafe gehen oder ein Mann sollte nicht allein im Park sichten usw. Hören Sie lieber auf Ihre innere Stimmgabel, denn die gibt den „Ton“ an. Wenn Sie gerne nach einem harten Arbeitstag Ihren Wein in einem Bistro zu sich nehmen wollen, dann tun Sie das und zwar in Mitten von anderen Menschen nicht inmitten Ihrer wohl sortierten und gut aufgeschüttelten Kissen auf Ihrem Sofa.
Punkt 9:
Signalisieren Sie, dass Sie präsent sind! Ein guten buch kann man auch auf einer Bank im Park lesen. Dazu muss es nicht Frühling sein. Aber schauen Sie nicht dauerhaft auf um zu sehen ob Sie gesehen werden. Genießen Sie einfach Ihre Umgebung und das Tageslicht, denn das hat mehr Lux als die kostenintensive Tageslichtlampe zuhause, die Depressionen entgegen wirken sollte.
Punkt 10:
Zugegeben, dieser Punkt ist die Königsklassen. Gründen Sie Ihre eigene Gruppe und stellen Sie Ihre unermüdlichen Helferdrang in den Dienst derer, die Sie wirklich brauchen. In diversen sozialen Netzwerken können Sie komplett kostenfrei Ihre eigene Seite basteln. Diese können Sie gestalten wie auch immer Ihnen der Sinn steht. Suchen Sie sich einen treffenden Namen aus und verfassen Sie Tagesberichte oder Spruchwände und vieles mehr. Es wird nicht lange dauern, bis sich die ersten Mitglieder einfinden. Der Austausch der hierbei entsteht, kann entscheidend zur Linderung beitragen und das nicht nur für Ihre vernarbte Seele.
Ja – Richtig – es kostet Mut sich mit diesen Punkten ernsthaft zu befassen, zumal Sie beim Lesen garantiert schon Ihren Ausreden-Katalog „ausgepackt“ haben. Einfach mal machen – was haben Sie zu verlieren?

Kommentar schreiben