Im Allgemeinen sagt man, dass man immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöten der Mitmenschen haben sollte, doch niemand sagt wie man mit den Problematiken die man auf sich geladen hat, eigentlich umgehen soll.
Was ist, wenn man nur der sprichwörtliche Meckerkasten ist, wenn man degradiert wird zum verbalen Mülleimer?
Wer hilft, wenn man selbst mal reden möchte, denn es werden in der Regel nicht die Menschen sein, die zuvor Ihren „Müll“ abgeladen haben.
Auch wenn es sich hart und unbarmherzig anhört, wir können und sollen uns nicht mit allen Problemen der Menschen um uns herum beladen. Es ist schlichtweg nicht die Aufgabe des Einzelnen die Last der Welt auf seinen Schultern zu tragen, zumal Sie in der Regel nicht wirklich hilfreich sind. Man will in 99,9% aller Fälle nicht Ihren Rat um diesen Umzusetzen – man will nur seinem Ärger mal richtig Luft machen.
Dagegen ist prinzipiell auch nichts einzuwenden, solange Sie den Unterscheid zwischen Einbringen und Zuhören kennen und auch umsetzen und hierbei dürfte es bereits hapern. Wir werfen gleich unseren Problemlöser-Motor an, sobald ein Mensch mit traurigen Blick auf uns mit den Worten zukommt:“ ..kannst du mir bitte helfen..:“ und die Tränen fließen Synchron gleich mal mit.
Selbstverständlich können Sie helfen, aber die Betonung liegt auf KÖNNEN nicht auf müssen. Nur weil Sie mentale Stärke besitzen und bisher alle Katastrophen die Ihnen widerfahren sind, gemeistert haben, ist es noch lange nicht Ihre Pflicht diese Kraft für jeden Menschen einzusetzen der des Weges kommt.
Abgrenzungen und klare Schnitte sind vielleicht Schmerzhaft, aber Notwendig, denn was hilft es den wirklich wichtigen Menschen in Ihrem intimen Kreis, wenn Sie vor lauter übertragenem Kummer kaum aufrecht stehen können?!
Hier die Spreu vom Weizen zu trennen ist nahezu unmöglich, erst recht wenn man selbst emotional zu nahe am Geschehen ist und bereits Anteil genommen hat.
Hier eine kleine Schablone die auf nahezu alle Probleme anwendbar ist und Ihnen eine Großteil er „Arbeit“ bereits im Vorfeld abnehmen kann.
Fragen Sie sich daher immer:
1.) Habe ich Einfluss auf den Sachverhalt, inklusive Entscheidungsgewalt?
2.) Rechtfertigt mein Einsatz den Nutzen?
3.) Kann ich etwas ändern wenn ich mich einbringe, oder bringe ich mich nur ein weil ich mich betroffen fühle?
Das ist die Schablone mit der Sie sich bis zu 99% aller Probleme vom Hals halten, denn es gibt im Leben nur sehr wenig Problematiken auf die Sie direkt Einfluss nehmen können.
Achten Sie im Vorfeld schon darauf wie ein Mensch mit Ihnen persönlich umgeht. Wie redet oder schreibt er mit Ihnen....wie redet oder schreibt er mit Ihnen wenn es dann mal zu Problemen kommt oder unter Stress usw...!
Menschen mit denen Sie sich niemals über Gebühr befassen sollten, weder beruflich noch privat, sind Menschen, die in ruhigen Zeiten harmonisch mit Ihnen interagieren und sogar Witze reißen, aber bei dem ersten Problem oder Ungleichgewicht gleich in eine WIR FORM (also die Kommunikation nicht mehr mit ICH beginnen) verfallen, um sich so als Einzelperson/Verantwortlicher zu distanzieren und lieber die vermeintlichen Massen hinter sich zu scharen, weil Sie eigentlich genau wissen, dass Sie gerade einen Fehler gemacht haben, aber weder die Größe noch den Intellekt besitzen dies einzugestehen.
WIR haben ja so etwas nie.....oder WIR handeln so nicht usw. - wenn Sie das in einer Auseinandersetzung hören, obwohl zuvor in der ICH FORM kommuniziert wurde, wissen Sie, dass es sich hier um schlichte Gemüter handelt, die alles andere als Authentisch oder Ehrlich sind und erst recht nicht daran interessiert sind Lösungsorientiert mit Ihnen umzugehen.
Ich weiß aus eigener, leidvoller Erfahrung wie schwer das ist. Auch ich musste mich 1 bis 3 x eines Besseren belehren lassen, weil ich davon ausging, dass es sich um aufrichtige und charakterstarke Menschen handelte und eben nicht die Schablone angelegt habe.
Natürlich werden Sie nun denken – man kann ja auch nicht jeden Menschen von Anfang an beleuchten – D O C H, das sollte man, wenn man seine Energien nicht verschwenden möchte und dennoch schnelle und nachhaltige Hilfe leisten möchte, denn auch Ihre Energien sind nicht unerschöpflich!
Frei nach Reinhold Niebuhr:
Gott, gibt mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
(Reinhold Niebuhr, Theologe, Philosoph, Politikwissenschaftler)
Letztlich bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie sich in Details verzetteln möchten, mit unerträglichen Menschen sinnfreie Kommunikationen führen wollen oder ob Sie sich vor den sprichwörtlichen Karren der Anderen spannen lassen - empfehlen kann ich nur eines, sein Sie einfach ECHT!
Wer Sie liebt, wer Sie wirklich Wertschätz und in Ihrem Leben eine Rolle spielen will, ganz egal ob Mann oder Frau, der wird immer ehrlich kommunizieren, Sie in seine Entscheidungsfindung mit einbeziehen, ggfls. um Rat ersuchen und sich für Fehler auch mal aufrichtig entschuldigen können. Auf alle anderen sei gesch.....en :-)
Sollten Sie allerdings wirklich helfen können und ist die Anforderung (Schablone) erfüllt sollten Sie wie folgt vorgehen:
Die erste Erkenntnis zur Lösung ist einfach: Konzentrieren Sie sich auf das Problem! Es ist nicht hilfreich und führt auch nicht zur Lösung, wenn Sie das Problem zwar erkennen, aber Ihren Fokus auf Nebensächlichkeiten legen.
Es löst sich keine Problem in Luft auf, nur weil Sie sich entschieden haben, es nicht zu beachten, oder das Sie sich über die Umstände ärgern, die Ihnen hierdurch nun entstehen.
Verschieben Sie unwichtige Nebensächlichkeiten auf einen anderen Zeitpunkt und bleiben Sie sachlich.
Diese Punkte sollten ausführlich geklärt werden:
1.) Stellen Sie das Problem in den Mittelpunkt, nicht den Mensch oder den Auslöser
2.) Genaue Definition des vorliegenden Problems
3.) Analyse der Ursache des Problems aus allen Blickwinken…,wie konnte es dazu kommen, welche ähnlichen Fehler wurden bereits gemacht…..usw.
4.) Schreiben Sie Lösungsansätze auf, je mehr desto besser, sortiert wird später
5.) Sortieren Sie nun die einzelnen Lösungsansätze nach Umsetzbarkeit und Nutzen. Streichen Sie alle Lösungsansätze die nicht zielführend sind – ohne ewig zu diskutieren
Je besser die Vorbereitung, desto besser und nachhaltiger das Ergebnis, auch wenn es Mühe kostet!
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